Am 19. Mai kamen Schüler*innen nach Karnitz, um sich dem Endschliff ihrer Projekte zu widmen: Regalbau für regionale Produkte der Meck-Schweizer, Anlegen eines Schulgartens auf dem Gelände des Fritz-Greve-Gymnasiums, Entwurf eines Plans für das Schülerrestaurant.
Wir wollten noch mehr über gutes Essen erfahren und luden Sybille Lüers und ihren Mann Holger Lüers Slow Food zu uns ein. Slow Food bedeutet regionales Essen, das gesund ist und vor allem gut schmeckt. Das heiße auch „mit den Zutaten und Rezepten zu experimentieren, Pflanzen und Tiere ganz zu verwenden, anstatt die vermeintlichen Filetstücke herauszugreifen“ so die Hobbyköchin Sybille Lüers. Und es bedeutet, einen natürlichen Umgang mit unseren Lebensmitteln zu pflegen. Slow Food hat in der Auseinandersetzung mit den Lebensmitteln, deren Herkunft, deren Erzeugung und Verarbeitung eine politische Botschaft: Wer für den guten Geschmack, für intelligent produzierte Lebensmittel kämpft, schützt die biologische Vielfalt und kann damit eine Revolution auslösen (Carlo Petrini, Begründer der Slow Food-Bewegung).
Es entstand die Idee, eine Pizza mit Wildkräutern zu backen. Alle Zutaten so nah wie möglich am Ort der Zubereitung gewachsen, also auf dem und um den Projekthof Karnitz. Gundermann, Vogelmiere, Löwenzahn und Brennnessel aus dem Karnitzer Garten, Mehl des selbstgemachten Pizzateiges von der Altkalener Mühle und Wildsalami von der Dobbertiner Wildmanufaktur. An unserem großen Holztisch vor dem Haus fanden die rund 30 Gäste Platz und tauschten sich über die experimentelle Pizza aus: Die Wildkräuter-Pizza war ein geschmackliches Erlebnis.

Bericht von Simone Hieber, Projekthof Karnitz e.V.
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